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Hilfe, mein Kind stirbt!

„… das war schön und schrecklich zugleich …“

Todkranke Kinder.

KinderHospizArbeit.

KinderPalliativVersorgung.

Reizwörter, bei denen man unwillkürlich wegschauen, weglaufen will.

Die Kleinen Riesen Nordhessen zusammen mit dem Kinderhospizdienst Main-Kinzig-Fulda haben dazu am 7. Dezember 2019 eine sehr intensive Veranstaltung gemacht.

Ein bewegendes Interview von Volker Nies mit Miriam Peake und David Storch, den Eltern des kleinen Josef (geboren am 02.11.2017; verstorben 12.02.2018 im Wohnzimmer zuhause in den Armen der Eltern).

Ein Interview über die dringende Notwendigkeit sehr umfassender, verlässlicher und kompetenter Begleitung, ein Interview auch gerade über die dringende Notwendigkeit das Wissen über die Möglichkeiten zu verbreiten. Und wie extrem schwer es sein kann, diese zuzulassen.

Danach weiß man, was gut getan hat. Und dass es eine sehr traurige, bitterschöne Lebenserfahrung wurde, die natürlich ganz besonders unvergesslich die Eltern, aber auch jeden anderen Beteiligten ein Leben lang begleiten wird.

Hier ist ein Link zum Video.

Warum der § 217 StGB genau richtig ist.

Warum der § 217 verfassungsgemäß ist und der Staat Schwache schützen muss!
Die erste Ausstrahlung dieses Beitrags erfolgte im Offenen Kanal Fulda am 29.11.19.

Fakten statt Fake news.

Dr. iur. utr. Carsten Schütz und Dr. med. Sitte sprechen mit ihrer ganzen Expertise über dieses sehr sensible Thema über das leider viel zu oft faktenfrei und überemotional diskutiert wird.


Das vor drei Jahren eingeführte Verbot der geschäftsmäßigen Beihilfe zum Suizid ermöglicht die Versorgung Schwerkranker und schützt zugleich davor, dass diese glauben, ihren Angehörigen oder der Gesellschaft zur Last zu fallen. Dank der vorhandenen hospizlich-palliativen Möglichkeiten der Linderung und Behandlung muss niemand aus Angst vor Leiden seinem Leben ein Ende setzen! Linderung ist immer möglich.


Immer wieder geben hier selbst vermeintlich ausgewiesene Medizin- und Rechtsexperten völlig haltlose Stellungnahmen voller falscher Aussagen ab. Nachfragen nutzt und schärft die Argumente. Deshalb sollte jeder Interessierte gerne kritisch hinterfragen, was Schütz und Sitte behaupten, wie auch dasselbe auch umsomehr für die Gegenseite gelten muss.
Schütz und Sitte geben klar und fundiert Antwort. Antworten, die jeder Überprüfung stand halten.

Hier geht es zum Video.

Die Zeit läuft. Sterben zulassen. Ganz konkret.

Erstausstrahlung im Offenen Kanal Fulda am 28.11.2019.

Unerträgliches Leiden am Lebensende IST ein großes Problem. Da kommt ganz schnell der Ruf nach „Sterbehilfe“. Vier von fünf Deutschen wollen, dass Tötung auf Verlangen und/oder Mitleidstötungen in Deutschland wieder eingeführt werden.

Anders, als man gemeinhin glaubt, ist es aber nicht das unbehandelbare Leiden. Grundübel ist das Leiden, das nicht lindernd behandelt wird! Und es wird zugleich durch vom Patienten unerwünschte Technik das Leben und Leiden verlängert.

Was darf hier eigentlich sein? Worauf muss man achten? Was ist verboten? Und schließlich, was sollten wir alle Tun?

Und ganz zum Schluss. Hier ist der Link zum Video.

Die Zeit läuft: Was Palliativversorgung kann.

Was Palliativversversorgung kann.
Erstausstrahlung im Offenen Kanal Fulda am 22.11.19.

Fakten statt Fake News. Die Diskussion um Lebensverkürzung ist oft hochemotional und sehr, sehr faktenarm. Jeder hat Angst vor unerträglichem Leiden. Davor, dass „zuviel“ gemacht wird. Mehr, als man es als Patient möchte. Leider: Kaum jemand weiß, was durch hospizich-palliative Arbeit möglich ist. Wenn wir mitreden wollen für oder gegen Lebensverkürzung, brauchen wir aber eine gute Wissensgrundlage.

Dr. iur. utr. Carsten Schütz und Dr. med. Sitte sprechen mit ihrer ganzen Expertise über dieses sehr sensible Thema. In diesem Film gibt es Antworten aus der Praxis, Antworten aus tausenden von Sterbebegleitungen.

Schütz und Sitte geben klar und fundiert Antwort. Antworten, die einer Überprüfung stand halten.

Hier ist der Link zum Video.

Die Zeit läuft: Ist sterben jetzt verboten?

Der § 217 StGB. Ist sterben jetzt verboten?

Die erste Ausstrahlung erfolgte im Offenen Kanal Fulda am 21.11.19 um 20:21 Uhr. Wir wollen mit dieser neuen, regelmäßigen Sendereihe namens „Die Zeit läuft.“ darauf hinweisen, dass in der Diskussion um die Hospizarbeit und Palliativversorgung keine Zeit zu verlieren ist.

Wir werden Fakten statt Fake news liefern.

Dr. iur. utr. Carsten Schütz und ich sprechen mit unserer ganzen Expertise aber auch Empathie über dieses sehr sensible Thema, über das leider viel zu oft faktenfrei und überemotional diskutiert wird. Stellt das vor drei Jahren eingeführte Verbot der geschäftsmäßigen Beihilfe zum Suizid ein Problem in der Versorgung Schwerkranker dar, wie es immer wieder gebetsmühlenartig von Lobbyisten zur Selbsttötungsförderung behauptet wird?

Müssen Ärzte, die Palliativpatienten jetzt noch mehr Angst haben, straffällig zu werden?

Immer wieder geben leider hierzu selbst vermeintlich ausgewiesene Rechtsexperten völlig haltlose Stellungnahmen voller falscher Aussagen ab. Eigentlich kaum vorstellbar für Laien, dass sogar bekannte Experten komplett falsche Fakten liefern und Dichtung und Wahrheit (hoffentlich) unwissentlich bunt vermengen.

Wie am 18.11.2019 im Interview mit der Augsburger Zeitung z. B. der renommierte Medizinrechtler Prof. Dr. Josef Franz Lindner, der zitiert wird, dass “ wir grundsätzlich an dem Verbot des assistierten Suizids festhalten“ sollten (es gibt doch gar kein Verbot!) und dass man für „die legale Sterbehilfe ganz enge Kriterien“ einführen sollte. Und noch mehr Unfug dazu, glaubhaft präsentiert. Schütz und ich geben klare und fundierte Antworten. Antworten, die jeder Überprüfung stand halten.

Hier ist der Link zur Sendung.

Mit unseren Grenzen leben lernen.

Es ist schon sehr eigenartig, ein Vermächtnis zu publizieren. Vor einer Woche durfte ich ein kleines Interview mit Prof. Dr. Dieter Wagner führen. Es war klar, dass es auf seinem Sterbebett sein würde. Nun ist er gestern gestorben. Und es war klar, dass er hier frank und frei sagen wird, was ihm wichtig ist. Heute poste ich den letzten Teil des kleinen Gespräches.

Er sagte dazu, dass ihm gerader dieser Teil als Vermächtnis für seine Kinder und Enkel wichtig sei. Ich habe schon viel erlebt. Ich habe schon viel erlebt und geschrieben und veröffentlicht. So ein Vermächtnis noch nicht. Das ist für mich schon sehr besonders.

Hier ist der Link zu den Gedanken von Prof. Wagner. Es sind nur 1 min 2 sec. Für mich persönlich eine klare Lektion für mein eigenes Lebens.

Danke. RiP.

Über die Bedeutung der Endlichkeit

Prof. Dieter Wagner (21.09.1941 bis 11.11.2019) kannte ich schon etliche Jahre. Wir hatten einmal überlegt, ob er nicht ein sehr umfangreiches Werk über das Sterben herausgeben könnte. Ich sollte den Band zu den medizinischen (und auch palliativen Fragen) verfassen. Doch dazu kam es nicht mehr. Ich durfte in den letzen Wochen dann das Sterben von Prof. Wagner begleiten.

Eine Woche vor seinem Tod fragte ich ihn, ob ich ein kleines Interview mit ihm filmen dürfte. Er sagte sofort ja. So habe ich nun diese Videos online gestellt. Den heutigen Beitrag poste ich bereits posthum. Über die Endlichkeit.

Hier ist der Link zum Video.

In der Senkrechten Abschied nehmen

Prof. Dr. Dieter Wagner hat mir im Sterben noch ein Interview gegeben, das ich aufzeichnen und posten durfte. Hier spricht er darüber, wie sich das Abschiednehmen an sich für ihn darstellt. Welche Haltung er dazu hat und einnimmt. Was es bedeuten kann „in der Senkrechten“ Abschied nehmen zu können.

In der Senkrechten Abschied nehmen. 

Aufrecht sitzen. Aufrecht stehen. Mit ausgebreiteten Armen. Sterben und Tod gegenübertreten, gemeinsam mit den Angehörigen. Hier gibt es einen Unterschied, wenn man zuhause sein kann, der eine Perspektive aufzeigt, die ich selber so noch nicht gesehen habe.

Wie auch? Ich selber habe noch nicht auf meinem Sterbebett gelegen. Oder doch?

Dies ist der Link zu dem Interviewteil.

Über die Bedeutung sozialer Kontakte

Prof. Dieter Wagner spricht hier vor seinem nahen Tod davon, was zählt. Das sind nicht die Dinge, die man kaufen kann, sondern, was man sich zuvor „erarbeitet“ hat. Nähe, persönliche Beziehungen, Verlässlichkeit.

Ich habe selten einen Menschen erlebt, der im Sterben von so vielen Freunden, Weggefährten, Bekannten besucht wird, die jeder für sich persönlich Abschied mit einem „Auf Wiedersehen“ genommen haben. Die Palliativversorgung hat dies zu einem guten Teil erleichtert und ermöglicht. Palliativversorgung geht weit über die Medikamentenverschreibung und Symptomlinderung hinaus.

Professionelle Palliativversorgung sorgt für den Patienten und seine Zugehörigen auf allen Ebenen.

Hier ist der Link zum Video.

T-SHIRT-TAGE

„Gefühle ohne Punkt und Komma, Bilder, Gedanken – gleich beim ersten Lesen wurde ich auf fast die gleiche Weise atemlos.“ Helmfried von Lüttichau, Schauspieler und Lyriker.

Wir durften jetzt einen kleinen Gedichtband von Julia Weber herausgeben, der sehr bewegt. Er ist für 10 EUR bei der Deutschen PalliativStiftung erhältlich. Sie können ihn hier gerne per Email bestellen.

Jetzt habe ich spontan den namensgebenden Text an diesem richtig trüben Novembermorgen bei mir im Garten eingelesen. Sicher nicht professionell. Aber, in meinem Lieblings-T-Shirt. Vielleicht hat der eine oder andere Lust ein Foto von sich auf Facebook hochzuladen und den Link zum Buch weiterzutragen?!

Hier ist der Link zum Video

einmal klingelte Frau D. und ich kam

in ihr Zimmer um sie zu fragen was

ihr denn fehle

sie saß im Rollstuhl vor ihrem Kleiderschrank der

geöffnet war eine Seite davon verdeckte ihr Gesicht

und sie sagte Tage um diese

T-Shirts zu tragen und sie zeigte auf

ihren Schoß in dem gestreifte karierte

unifarbene gepunktete T-Shirts lagen

ihr Gesicht erschien hinter der Schranktür

wenn Sie wüssten das wäre ihr letzter Tag

könnten Sie sich dann entscheiden welches

Sie tragen würden

ich schluckte ihre Augen sahen ganz verglimmt aus

und ihre Stimme klang heiser so heiser wie eine 

junge Stimme klingen kann

ich fuhr sie ins Bad und sehr sehr lange

sah sie sich im Spiegel an

zählte die T-Shirts und die Tage die es gegeben hatte

um sie zu tragen und die an denen sie keins davon

getragen hatte weil es zu kalt gewesen war

am nächsten Tag starb sie es war Winter

Dezember vor einem Jahr Flocken fielen

die Tannen hoben ihre Äste wie Arme

und es wäre zu kalt gewesen

um T-Shirts zu tragen