2. Frage: Haben Ihre Patienten Angst vorm Tod?

2. Wie ist deren Haltung zum Tod? Haben sie vor dem Tod oder vor dem Sterben Angst?
Fast jeder, der zu mir kommt hat unausgesprochene Angst. Mehr Angst vor dem Sterben als vor dem Tod. Dazu kommt ein sehr, sehr wahrer Satz aus einem Gedicht von Mascha Kaleko „Den eignen Tod, den sterben wir nur, doch mit dem Tod der anderen müssen wir leben.“

Damit meine ich, dass die Situation und die Hilf- und Ratlosigkeit für die Angehörigen oft noch viel größer ist als für die Kranken und Sterbenden.

1. Wie fühlen sich wohl Sterbenskranke?

Für eine Prüfung in Religionslehre zur Mittleren Reife habe ich einer Schülerin einige Fragen beantwortet. Ich fand die Fragen einfach gut. Darum will ich sie in fünf kurzen Beiträgen posten

1. Wie fühlen sich die kranken Menschen und deren Angehörige, wenn sie zu ihnen kommen.

Die Gefühle sind so vielfältig, wie die Menschen selber. Und natürlich weiß ich genauso wenig wie ein anderer, wie sie sich fühlen. Das kann man nur erahnen. Und oft erfrage ich es auch. Dann ich hinhören und zuhören gefragt, weniger das Reden. „Jetzt ist es soweit“ ist so ein Gefühl, dass wohl oft vorkommt. „Ich kann nicht mehr, ich bekomme keine Luft mehr, die Schmerzen vernichten mich …“ ebenfalls. Und, ganz besonders „Ich habe Angst, ich weiß nicht, wie das überhaupt noch weitergehen soll.“ Manchmal kommt dazu „Ich habe die Schnauze voll. Ich will nicht mehr leben!“


Unterm Strich: Hilflosigkeit ist wohl das Hauptgefühl, gepaart mit der Hoffnung, dass es jetzt durch mich, uns endlich besser wird oder auch zu Ende geht. Dann nach dem ersten Gespräch, der Untersuchung, vielleicht einigen wenigen Maßnahmen ist meist eine große Erleichterung da. Leider zusammen mit dem Gefühl „Wenn ich das nur viel früher gewußt hätte, wäre uns so viel erspart geblieben.“ Letzteres hat mich früher immer sehr traurig gemacht. Jetzt weiß ich, dass die Gesellschaft gefordert ist, hier etwas zu ändern, was ganz einfach wäre.

Vigilfeier des OESSH

Der Ritterorden meiner Frau hatte am 30. JahresTag der Deutschen Einheit eine „Coronainvestitur“. Durchaus etwas anders als sonst. Statt wie üblich gut 800 Damen und Ritter konnten wegen der strengen Hygieneregeln nur gut 100 Teilnehmer zugelassen werden. Die Feier selbst wurde bei EWTN übertragen und kann hier noch einmal angesehen werden.

Die Vigilfeier am Vorabend habe ich mit einfachen Mitteln (Smartphone) mitgeschnitten und stelle sie ebenfalls für Interessierte hier online.

Leben und sterben lassen

Zu provokant? So ist es auch gemeint.

Mit diesem Vortrag möchte ich etwas mehr aufrütteln als sonst. Gerne auch zum Kommentar und Widerspruch animieren!

Auf jeden Fall: Was ist hier sage, ist teils sehr direkt. Immer auf jeden Fall ehrlich, nachprüfbar und aus eigener Erfahrung. Das kann man längst nicht von allem sagen, was so zur „Sterbehilfe“ durch die Medien geistert.

Hier ist der Link.

Preisverleihung

Für eine bessere Palliativversorgung: Der Kommunikationspreis 2020, so sehen Sieger aus.

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Interessierte, Freunde, Förderer,
am Freitag war es soweit. Zum zweiten Mal wurde der gemeinsame Kommunikationspreis der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) und der Deutschen PalliativStiftung (DPS) verliehen, für welchen die DPS erneut ein Preisgeld von 10.000 € zur Verfügung stellte. Der Preis unter der Schirmherrschaft der Bundesfamilienministerin wurde am 18.09.2020 verliehen. Den Preis erhielten die Filmemacherinnen Jana Matthes und Andrea Schramm für die ZDF-Dokumentation aus der Serie „37 Grad“
„Der Geschmack von Leben: Die Köchin, das Hospiz und ein gutes Ende“.

Die aktuelle Ausschreibung lief vom 01.10.2019 bis zum 28.02.2020. Eingereicht werden konnten Veröffentlichungen, die erstmals im Jahr 2018 oder 2019 im deutschsprachigen Raum erschienen sind und einen inhaltlichen Bezug zum Themenfeld der Hospizarbeit und Palliativversorgung aufweisen. Die Jury tagte am 23. April 2020 virtuell und hat aus über 60 Einreichungen ihre Favoriten für die Shortlist des Kommunikationspreises nominiert.
wenn Sie einmal die Preisverleihung sehen wollen, können Sie den Stream jetzt unter https://kommunikationspreis2020.palliativstiftung.com ansehen.

Kommunikationspreis 2020

Bald ist es soweit https://youtu.be/aolXQvPUyy4

Am Freitag, den 18. September 2020 um 16:00 vergeben die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin und die Deutsche PalliativStiftung den Kommunikationspreis 2020 zur Hospizarbeit und Palliativversorgung.

Unter Kommunikationspreis2020.palliativstiftung.com kann die Veranstaltung live miterlebt werden.

Bischof Dr. Michael Gerber 5 min Talk aus dem PalliStudio Fulda

Unsere Geschäftsführerin Elke Hohmann hatte zu Gast im PalliStudio Fulda den neuen Bischof, Dr. Michael Gerber.

Zuvor hatten wir einen intensiven Austausch mit ihm über Erfolge und Notwendigkeiten der hospizlich-palliativen Arbeit in Osthessen und darüber hinaus. Natürlich sind wir mit der Deutschen PalliativStiftung als Körperschaft des privaten Rechts weltanschaulich völlig unabhängig.

Dann ist es umso wichtiger zu schauen, wo es Synergien für die gemeinsame Sache gibt, welche Allianzen gebildet werden können.

Hier ist das Interview zu sehen und zu hören: Gespräch mit Bischof Gerber

Grabanlage der PalliativStiftung

Palliativ! Das kann schon ganz früh im Leben oder Krankheitsverlauf beginnen. Und wir denken auch über das Leben hinaus. In Fulda gibt es nun die Möglichkeit, sich durch die PalliativStiftung beerdigen zu lassen. Die PalliativStiftung übernimmt die Grabpflege für die nächsten 30 Jahre.

Sicherlich eine Option für immer mehr Menschen, die nicht sicher sind, wer sich würdig um sie kümmert, wenn sie schon (lange) gestorben sind.

Hier ist der Link zu einem kleinen Video dazu: https://youtu.be/i3KGZeJolww

Die PalliativAmpel in der Pflege

Aktuell werde ich täglich angemailt oder angesprochen, wie die Ampel denn eigentlich einzusetzen ist, was zu beachten ist. Deswegen möchte ich hier schon einmal kurz etwas zusammenfassen, was bislang dazu veröffentlicht worden ist. Ein ausführlicheres Tutorial folgt nächste Woche:

  1. Die PalliativAmpel ist für Einrichtungen entwickelt worden. Für den NOTFALL soll schnell ersichtlich sein, was die Kernaussage der Patientenverfügung ist.
  2. Die PalliativAmpel übersetzt deshalb die Patientenverfügung in eine einfache Übersicht, aber die Verfügung wird nicht ersetzt!
  3. Die PalliativAmpel ist für den Fall, dass sich ein Patient im Notfall nicht selber äußern kann.
  4. Drei Farben. Drei Aussagen. Grün: Sofort und maximal handeln. Rot: Ich will nicht mehr in ein Krankenhaus, bitte nur lindern. Gelb: Schnell handeln, aber auch sofort nachdenken, nachsehen, was der Patient will.
  5. Patient und Angehörige erstellen die Vorsorgeunterlagen. Ausgefüllt soll die PalliativAmpel dann z. B. vom Pflegepersonal oder Arzt werden, die die Vorsorgeunterlagen durchgesehen haben!

Dazu kommt noch die Möglichkeit, dass oben auf der Ampel vermerkt wird, ob die Unterlagen zu Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und/oder Betreuung komplett und ausreichend sind. Oder ob irgendetwas fehlt, nachgebessert werden sollte.

Unterschrieben werden sollte so eine Ampel auch, damit klar ist, wer sie ausgefüllt hat.

Und hier ist ein kleines Erklärvideo dazu.

Also, ganz wichtig: Eine Patientenverfügung und besonders eine Vorsorgevollmacht sollte jeder haben. Nicht nur Bewohner von Pflegeeinrichtungen, sondern einfach jeder in Deutschland. Durch das Ausfüllen der Ampel wird erstens geprüft, ob die Unterlagen gut und vollständig sind und zweitens für den schnellen Blick dokumentiert, was der Wille ist.

Corona und „Sterbehilfe“

In den Medien werden leider sehr häufig medizinische, besonders palliative Fakten durcheinander gewürfelt. Natürlich ist es nie auszuschließen, dass so ein Bericht stimmt. Aber das wäre schon grauenhaft.

Es kann natürlich auch sein, dass der ärztliche Experte nicht genug Erfahrung in der Behandlung von Atemnot hat um zu wissen, dass das Lindern von Atemnot mit der Tötung von Menschen rein NICHTS zu tun hat. Wenn, ja wenn man die Leitlinien beachtet.

Morphin, Fentanyl, Opoiode bei Atemnot richtig dosiert, richtig überwacht lindert und verlängert das Leben.

Ich habe vor ein paar Wochen dazu einmal ein kleines Video als Erklärung gemacht. Denn leider erlebe ich es immer wieder bei Patienten auch ohne Corona, dass es an Wissen und Erfahrung fehlt. Das geht vom ehrenamtlichen Helfer bis zum Verwaltungschef oder ärztlichen Direktor quer durch alle Ebenen.