Ich bin doch Tötungshelfer!?
Mit dem Urteil des BVerfG (hier ist die Pressemeldung dazu und hier das Urteil mit den ganzen Umfang) habe ich ja gelesen, dass ich in den letzten vier Jahren nicht mehr ordentlich palliativ versorgen konnte. Allerdings habe ich weder vor dem § 217 StGB, noch während der Gültigkeit mein Verhalten geändert oder ändern müssen. Und werde es auch jetzt nicht tun.
Ich habe Patienten jeden Alters in den Tod begleitet.
Ich habe Patienten jeden Alters ihr körperliches Leid palliativ lindern und ihr seelisches Leid zumindest begleiten können.
Ich habe Medikamente zur Behandlung und zur Leidenslinderung verschreiben können, die auf einmal eingenommen höchstwahrscheinlich tödlich gewesen wären.
Und ich habe regelmäßig Menschen in großer Not, die Hilfe suchten, damit sie sich das Leben nehmen konnten, mit Rat zur Seite gestanden. Habe ihnen erklärt, was sie von ihren vorhandenen Medikamenten nehmen müssten oder wie sie sich auch sonst das Leben nehmen müssten.
All das habe ich öffentlich gemacht.
Ich habe darüber geschrieben. Ich habe es im öffentlich-rechtlichen, wie im privaten Radio und Fernsehen gesagt. Ich habe es in sicher mehr als einhundert Interviews betont und nie einen Hehl daraus gemacht.
Warum bin ich eigentlich deswegen niemals von Strafverfolgung bedroht worden? Hatte hier die Staatsgewalt versagt?
Nun ist alles anders. Nun kann nicht nur jeder das machen, was ich gemacht habe. Sondern jeder kann eine Firma, Gesellschaft oder eine Verein gründen um Tötungen zu erleichtern. Oder auch Einzeltäter/-töter ohne jede Kontrolle durch Dritte werden.
Welch ein Fortschritt.
Danke für Deine klaren Worte
Hinterher ist man klüger, welche Taktik sinnvoll gewesen wäre. Ich hätte mich 2016 wirklich anzeigen sollen. Dann wäre gerichtlich geklärt worden, dass ich nicht nur medizinisch und menschlich recht gehandelt habe, sondern auch juristisch korrekt.
Das wäre ein Fanal gewesen und du die brennende Fackel. So gibt es jetzt die Rettenden Ritter…..
Freue mich auf ein Wiedersehen. dann erzähle ich dir von meiner Masterarbeit über Todeswunsch. Liebe Grüße!