Geschafft. 42,195 km. Am Stück.
#runtheskylineathome
Ohne eine winzige Pause. Alle Laufveranstaltungen dieses Jahr fielen aus. Aber ich hatte ein Ziel für 2020: Meinen Marathon durchhalten. Also habe ich meinen Frankfurt Marathon alleine im Fuldatal für mich selber gemacht. Nicht gegen die Uhr. Die Zeit war egal. Nicht gegen meinen Körper. Den wollte ich nicht überstrapazieren. Mit meinem Verstand UND meinem Körper.
Im Dezember 2018 hatte ich schwere Lungenembolien. Ich war froh zu überleben.
Dann dachte ich, ich kann nie wieder richtig Sport machen.
Dann habe ich überlegt. Ich bin Sportler. Arzt. Sportmediziner. Obendrein Palliativmediziner. Und Netzwerker. Da habe ich überlegt UND mein Netz aktiviert. Ganz ernsthaft als Patient Hilfe erbeten. Aber so gefragt: „Was würden Sie, was würdest Du als Patient selber machen?“ Das gab dann meist klare Antworten:
QUÄL DICH!
Was Dich stört, sind „nur“ die Schmerzen, das ist ganz normal. Für mich ging der Schmerz beim Laufen immer wieder über das Erträgliche hinaus.
Ich hätte nie gedacht, dass ich so hart trainieren kann. Das wäre neben einer Vollzeitstelle auch niemals möglich gewesen, weil einfach viel Ruhe brauchte zwischendurch. Nun habe ich es geschafft. Die Lungenfunktion ist und bleibt lebenslang (also hoffentlich gaaaanz lange) noch deutlich eingeschränkt. Aber ich habe es gelernt, mit der Einschränkung zu leben. Und Leistung zu bringen.
Einen großen Dank möchte ich an meine ärztlichen Berater und Unterstützer richten: Dr. Edelgard Ceppa-Sitte, Michael Conze, Dr. Hans Fader, Priv. Doz. Matthias Held, Dr. Andreas Hölscher, Dr. Bernd Kelsch, Prof. Peter Kern, Prof. Rembert Koczulla, Dr. Carsten Koerber, Prof. Edelgard Lindhoff-Last, Prof. Christoph Raschka.
Und einen großen Dank auch an mein Team Eisenhart samt meinem „Coaches“ Peter Hohmann, Daniel Jaspersen und Kalle Vogel, das mich auf (Lauf)Trainingsrunden ganz selbstverständlich mitnahm, obwohl ich dazu erst ein E-Bike, dann mein Rennrad brauchte, bis ich wieder (halbwegs) mithalten konnte.
Und einen ganz speziellen Dank bin ich Viktor Röthlin schuldig. Er hatte als Berufssportler 2009 schwere Lungenembolien und wurde dann 2010 Europameister im Marathon. Was für eine Leistung! Ohne den Austausch mit ihm wäre ich wohl nicht so verrückt gewesen, diese Herausforderung anzunehmen.
Danke.
Wunderbar hast du es geschafft. Du verdienst meine Anerkennung und meinen Respekt!
Gratulation, lieber Thomas (wenn ich darf 😉), das ist wirklich eine sehr beeindruckende Leistung – von Geist und Körper! Und sie macht allen Mut, die sich aus einem Tal im Leben herauskämpfen müssen. Danke für’s teilen – und alles Gute weiterhin!
Du darfst! Danke sehr.